Kommandantenwechsel bei der Feuerwehr Inzell und Rückblick auf das vergangene Jahr 2024

Am 22.02.2025 fand die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Inzell statt. Nach einem Gedenkgottesdienst umrahmt vom „Falkastoana Harfenduo“ (Paulina Restner und Hannah Maier) führte 1. Vorstand Sebastian Wellinger durch die Tagesordnung.

Führungswechsel und Amtsübergabe

Besonders machte die diesjährige Versammlung der Rückblick auf den vollzogenen Führungswechsel bei der Feuerwehr Inzell. Nach zwei Wahlperioden, also 12 Jahren im Dienst stellten sich die beiden Kommandanten Albert Stadler (1. Kommandant) und Christian Fischer (2. Kommandant) nicht mehr zur Verfügung. Als Nachfolger wurden bei einer Wahlbeteiligung von über 90 % als 1. Kommandant Max Steinhauer und als 2. Kommandant Anton Weber gewählt. Die Amtsübergabe erfolgte im April 2024. Max Steinhauer bedankte sich bei seinen beiden Vorgängern für die geleistete Arbeit sowie für die umfangreiche Übergabe. Dass beide ehemaligen Kommandanten auch weiterhin als aktive Führungsmitglieder der Feuerwehr Inzell erhalten bleiben, freue ihn ungemein.

Rückblick auf die Einsätze 2024

Der 1. Kommandant Max Steinhauer ließ das Jahr 2024 einsatztechnisch Revue passieren.

2024 wurde die Freiwillige Feuerwehr Inzell zu 88 Einsätzen (2023: 76 Einsätze) unterschiedlichster Art gerufen. Bei mittlerweile durchschnittlich 100 Einsätzen im Jahr ging es also 2024 abermals etwas „ruhiger“ zu. Fünf mal wurde Brandalarm ausgelöst.

Vier Mal wurde man von Brandmeldeanlagen (BMA) zum Einsatz gerufen. Es musste bei sechs Anlässen die Verkehrsregelung geleistet werden. Bei acht Veranstaltungen wurde eine Sicherheitswache durchgeführt.

Am 03.01.2024 wurde die Feuerwehr Inzell zu ihrem ersten Einsatz des Jahres 2024 gerufen. Am Falkensteinweg musste für den Rettungsdienst eine Wohnungstür geöffnet werden, um den Zugang zu einer vermeintlich hilflosen Person zu ermöglichen. Leider kam für den Wohnungsinhaber jede Hilfe zu spät. Insgesamt waren bei zwei Einsätzen im Jahr 2024 verstorbene Personen zu beklagen.

Am 01.06.2024 wurden die Inzeller Feuerwehrler im Rahmen der überörtlichen Hilfe mit unserem Gerätewagen Logistik zur Unterstützung des Hilfeleistungskontigentes des Landkreises Traunstein angefordert. Vier Personen machten sich auf den Weg nach Baar-Ebenhausen, um dort im Hochwasser-Katastrophengebiet zu unterstützen.

Des Weiteren ereigneten sich 2024 zwei zum Teil schwere Verkehrsunfälle, die gemeinsam mit der Feuerwehr Ruhpolding hervorragend abgearbeitet wurden.

Vermutlich ein Reinigungsmittel war der Grund für einen groß angelegten Einsatz im Inzeller Seniorenheim. Mit dem Stichwort „ABC 3“ wurden zahlreiche überörtliche Kräfte nach Inzell alarmiert, nach negativ verlaufenen Messungen konnte schließlich Entwarnung gegeben werden. Wetterkapriolen beschäftigten die Kräfte im September, aus den am Vormittag ergiebigen Regenfälle, die zu mehreren vollgelaufenen Kellern führten, wurde am Nachmittag Schnee. Zahlreiche Bäume hielten der Schneelast nicht mehr Stand und führten zu weiteren Einsätzen.

Im Oktober unterstützten die Inzeller Floriansjünger in Hammer bei einem Fassadenbrand.

Ein brennender Wäschetrockner in einem Inzeller Hotel am 28.12.2024 markierte den letzten der 88 Einsätze.

Von den Aktiven wurden im Jahr 2024 insgesamt 1.331 Einsatzstunden und 2.318 Stunden für Ausbildung und Übungen geleistet, somit waren die Feuerwehrdienstleistenden 3.649 Stunden für die Bevölkerung, zu jeder Tages- und Nachtzeit tätig. Bei 69 Aktiven hat jeder rechnerisch ca. 52 Stunden seiner Freizeit für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.

Der Zeitaufwand für Lehrgänge, Fortbildungen und die Jugendarbeit sind hier noch nicht berücksichtigt.

Steinhauer appellierte an den anwesenden 1. Inzeller Bürgermeister Lorenz bei zukünftigen Stellenneubesetzungen bei der Gemeinde Inzell wieder stärker darauf zu achten, eine Mitgliedschaft bei der Feuerwehr anzustreben, um die Tageseinsatzbereitschaft zu verbessern. Bei einer Inzeller Zimmerei seien insgesamt sieben aktive Inzeller Feuerwehrler beschäftigt, bei der Gemeinde Inzell seien es nur zwei. Lorenz versicherte, bei zwei gleich qualifizierten Bewerbern den Feuerwehrdienstleistenden den Vorzug zu gewähren.

Neues Fahrzeug voraussichtlich 2026 einsatzklar, Ausbau des Gerätehauses und weitere Investitionen für den Bevölkerungsschutz

Die europaweite Ausschreibung für das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug ist abgeschlossen, mit einer Lieferung des neuen Fahrzeuges ist aber leider erst im Jahr 2026 zu rechnen. Im Jahr 2024 wurde in den Schutz der Bevölkerung inverstiert, unter Anderem wurden insgesamt drei digitale Sirenenwarnanlagen in Betrieb genommen. Auch der Ausbau des Digitalfunks schreitet weiter voran.

Weitere Zukunftspläne seien aus Platzgründen die Erweiterung des Inzeller Gerätehauses, die Neubeschaffung eines mittleren Löschfahrzeuges sowie die laufende Erneuerung der Ausrüstung.

Starke Feuerwehrnachwuchs in Inzell

Mit insgesamt 34 Jugendlichen ist die Inzeller Jugendfeuerwehr ein wahres Leuchtturmprojekt im ganzen Landkreis. Jugendwart Martin Wellinger berichtete von zahlreichen Aktivitäten im Jahr 2024. Die Rückschau aufs vergangene Jahr zeugte von einer starken, motivierten Jugendfeuerwehr. Höhepunkt 2024 war sicherlich die Feierlichkeit zum 30-jährigen Bestehen der Inzeller Jugendfeuerwehr mit zahlreichen beteiligten Blaulichtorganisationen im August 2024.

Feuerwehrverein: Abstimmung zur Erhöhung des Jahresbeitrages von 8 € auf 12 €

Einstimmig wurde von der Versammlung die Erhöhung des Vereins-Jahresbeitrages von 8 € auf 12 € beschlossen.

Ehrungen und Beförderungen

Vorstand Wellinger und Kommandant Steinhauer ehrten folgende Mitglieder:

Beförderung zum Feuerwehrmann: Mosinger Christina, Fries Rosanna, Hallweger Martin, Wimmer Julia

Beförderung zum Oberlöschmeister: Schwarz Dominik, Rieder Thomas

Beförderung zum Oberbrandmeister: Kamml Georg

20 Jahre Aktiver Feuerwehrdienst: Grill Bernhard, Steinhauer Max

Ernennung von Peter Öttl zum Ehrenkommandant

Der Ehrenkommandant Josef Steinhauer ließ es sich nicht nehmen, einen kleinen Rückblick auf die Feuerwehrgeschichte von Peter Öttl zu geben. Beide waren seit Mitte der 70er Jahre aktive Mitglieder der Feuerwehr Inzell, erlebten und setzten zahlreiche Meilensteine für die Sicherheit der Inzeller Bürgerinnen und Bürger. Beide bekleideten das Amt des Kommandanten, Peter Öttl wurde zusätzlich zum „Fahrmeister“ ernannt und kümmerte sich um die Ausbildung der Maschinisten, allen voran an der Drehleiter und dem Thema Fahrsicherheit.

Aus dem Fachbereich Atemschutz

Mit 25 ausgebildeten Atemschutzgeräteträgern ist die Feuerwehr Inzell auf einem guten Niveau und gerüstet für kommende Herausforderungen. Atemschutzwart Christian Bauer bedankte sich auch für die stets unkomplizierte und hervorragende Zusammenarbeit mit unserer Atemschutzpflege- und Reparaturstelle der Freiwilligen Feuerwehr Traunstein, die sich zu jeder Tages- und Nachtzeit unverzüglich um unsere Ausrüstung kümmern.

Vorstand Sebastian Wellinger schloss die Versammlung mit den Worten „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“.

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